Im 11. Jhd. wird zum ersten Mal die Riede (Lage) „Kremser Sandgrube“ erwähnt, die bis heute bekannteste Herkunft für Grünen Veltliner.
Nach der Völkerwanderung nahm der Weinbau mit der Kultivierung durch fränkische und bayrische Mönche wieder großen Aufschwung. Über 40 Klöster aus Mittel- und Westeuropa verfügen seither in Krems und Umgebung über wertvollen Besitz an Weingärten.
Zu einer Zeit, in der die Bauernschaft in Europa unter Leibeigenschaft litt, wurden die Kremser Weinhauer dem Bürgerstand gleichgestellt. Die im Jahre 1447 in Krems gegründete Hauerinnung, die älteste Weinhauerszunft im deutschen Sprachraum, genoss großes Ansehen. Die Hochblüte des Weinbaus, gesellschaftliche, kirchliche und weltliche Zusammenkünfte aller Stände führten zu einem intensiven und hochkultivierten, städtischen Gemeinschaftsleben.
Bereits 1305 n. Chr. erhielt Krems das Stadtrecht mit der Begründung, dass die Ehre der Stadt in den Weingärten liegt.
Die Hauerinnung Krems und Stein mit dem „Hauervater“ an der Spitze hält in jahrhundertealter Überlieferung ihr Brauchtum und ihre berufliche Verbundenheit mit dem Weinbau hoch in Ehren. Jeder junge Hauer bezeugt bei der festlichen Aufnahme: „Ich gelobe, ein braver Hauer zu sein.“ Er weiß, dass nur in liebevoller und harter Arbeit im Keller und Weingarten das Gedeihen eines edlen Weines gewährleistet ist.
1938 gründeten Kremser Winzer der Hauerinnung Krems und Stein die WINZER KREMS. Der „Hauervater“ der Hauerinnung, Eduard Felsner, war bis Mai 2005 gleichzeitig Vorstandsvorsitzender der WINZER KREMS. Heute bestimmt der neue Obmann, Florian Stöger, gemeinsam mit neun Vorstandsmitgliedern die Geschicke des größten Weinproduzenten Österreichs. Mit der alten Hauertradition wird der Wein als wertvolles Kulturgut gepflegt, um den Freunden des Weines Jahrgang für Jahrgang die reine Freude zu bereiten.